Die Anfänge des Turngaus
Am 3. September 1871 schlossen sich die Turnvereine aus Konstanz, Engen, Stockach und Randegg im Rahmen eines Turnfestes zum „Höhgau-Turnverband“, dem Vorgänger des heutigen Hegau-Bodensee-Turngaus, zusammen. Die Vorsitzenden der vier Vereine waren damals:
- Dr. Honsell aus Konstanz
- Theodor Schneider aus Engen
- L. Dandler aus Stockach
- U. Wieler aus Randegg.
Der 1. Kreisvertreter des Turnverbandes war Professor Conrad aus Konstanz.
Später schlossen sich die Turnvereine Radolfzell (1875), Meßkirch (1877), Gottmadingen (1878), Pfullendorf (1882) und vorübergehend auch Tengen und Rielasingen an. Ein ganz merkwürdiger Zustand bildete sich, nachdem diese neuen Vereine den Eintritt in den oberrheinischen Turnerbund und damit in die deutsche Turnerschaft wegen der großen Entfernung und der hohen Beiträge ablehnten.
Jedes Jahr wurde ein sogenannter „Vorort“ bestimmt, der die Verbandsgeschäfte und die Ausrichtung eines Turnfestes übernahm. Der TV Randegg übernahm diese Aufgabe als erster „Vorort“ im Jahr 1872. Danach folgten Engen, Konstanz, Stockach, Randegg, Engen, Radolfzell, Meßkirch und Gottmadingen.
Vom „Höhgau-Turnverband“ zum Hegau-Bodensee-Turngau
Im Jahr 1900 wurde wurde der Name „Höhgau-Turnverband“ in „Höhgau-Turngau“ abgeändert. Wegen der Neugestaltung nach dem Ersten Weltkrieg wählte man dann den Namen „Turnkreis Hegau“; im Jahr 1924 wurde dieser in „Turn- und Spielkreis Hegau-Bodensee“ umbenannt. Am 1. April 1937 wurde der „Turnkreis Hegau-Bodensee“ aufgelöst und in den „Reichsbund für Leibesübungen“ überführt.
Erst nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1948 wurde das Turnen im Hegau wieder erlaubt. Im Februar 1949 schlossen sich die Landkreise Konstanz, Stockach und Überlingen am See zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen; damit war der frühere Kreis Hegau-Bodensee wieder einheitlich erfasst. Mit 69 Vereinen zählte die Arbeitsgemeinschaft wieder fast so viele Mitglieder wie vor dem Krieg.
Die Gegenwart
Im Jahr 1949 gab es unter dem Oberturnwart Willi Herold zum ersten Mal ein Gau-Treffen und das erste Gauturnfest in Überlingen am See. Die Gauliga wurde im Jahr 1973 von Karl-Heinz Holland, dem damaligen Gaukinderturnwart, ins Leben gerufen. 1981 führte Stefan Eisenhart die Turn- und Gymnastikschau ein, die bis heute eine beliebte und immer gut besuchte Veranstaltung ist.
Seither gab es schon einige Großveranstaltungen in unserem Turngau; der Stadtturnverein Singen war oftmals Organisator, wie z. B. bei den Olympia-Ausscheidungsturnen für die Spiele 1972, 1976 und 1980, sowie von verschiedenen Länderkämpfen und deutschen Titelkämpfen.
1996 feierte der Turngau sein 125-jähriges Bestehen. Im Jahr 2021 kann der Turngau auf 150 Jahre Geschichte zurückblicken.
Verschiedene sportliche Höhepunkt wurden im Turngau durchgeführt:
1984 das Badische Landesturnfest in Singen.
1989 Teilnahme an der Abschlussfeier der 3. Landesgymnaestrada in Donaueschingen.
2001 das Landesturnfest 2001 in Konstanz.
2011 die Landes-Gymnaestrada in Konstanz.
2017 das Landeskinderturnfest in Konstanz.